Alexander L. Ringers grundlegende Schönberg-Monographie erzählt das Leben im Werk des bedeutenden Neuerers und Schöpfers der Zwölftonmusik.
Alexander L. Ringer legt mit diesem Buch eine Gesamtdarstellung Arnold Schönbergs vor. Im Falle Schönbergs sind Leben und Schaffen nicht voneinander zu trennen. Ringer hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Schicksal des Menschen Schönberg im Werk aufzusuchen. Schönbergs Lebenszeit umfasst die politische wie musikalische Geschichte eines Dreivierteljahrhunderts – von der Gründerzeit über den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und den Faschismus bis zu den letzten Nachkriegsjahren in Amerika. Ringer zieht darüber hinaus einen weiten Rahmen, der die jüdische Herkunft, die zeitweilige Assimilation, den kulturellen Einfluss des Fin de Siècle wie die musikalische Ahnenreihe von Bach bis Brahms gleichermaßen berücksichtigt. Einzelne Kapitel gelten der Auseinandersetzung des Komponisten mit Dichtung, Malerei, Religion und Pädagogik, die einen großen Teil seines musikalischen Schaffens bestimmen. Die Musik selbst kommt darüber nicht zu kurz, gerät aber in ein schärferes Blickfeld. Die Analyse beschränkt sich nicht auf das „Wie“, sondern gilt dem „Was“: der Logik, die hinter Schönbergs Entwicklung von den spätromantischen Anfängen bis zur Ausformung der Zwölftonlehre steht. Ringers Ziel ist es, so weit wie möglich Verbindungen kompositorischer Entwicklungen mit Vorgängen auf anderen Gebieten herzustellen. Zeit- und Individualgeschichte, ästhetische und formale Aspekte beleuchten sich gegenseitig. Ergänzt wird der Band durch eine ausführliche Lebenschronik sowie durch ein komplettes Werkverzeichnis.
Alexander L. Ringer
(1921-2002) lehrte zuletzt als Professor für Musikwissenschaft an der University of Illinois/Urbana; zahlreiche Veröffentlichungen u. a. zu Beethoven, Schönberg sowie zur Musik der jüdischen Emigration 1933–1945.