Dass Musik neue, andere Musik provoziert, gehört zu den überzeitlichen Phänomenen. Für das Denken der Renaissance war jedoch der Übergang in eine andere musikalische Existenzform von besonderer Bedeutung: Parodie und Kontrafaktur, Cantus-firmus-Bearbeitung und „Art-song Reworking“, Intavolierung und Ornamentierung, Variation, Paraphrase sowie Zitat verdichten sich zu einem System, das einen ganz spezifischen ästhetischen Wert hat. Die sieben Autorinnen und Autoren des Bandes richten ihren Blick nicht nur auf das Resultat des Umwandlungsprozesses, sondern auch auf den Ausgangsstoff und fragen: Was wird aus der Vorlage? Wird sie verschwiegen, neutral behandelt oder gar akzentuiert?