Dieses Buch zeichnet den Weg des italienischen Kunstliedes von der „romanza“ zur „lirica“ im 19. Jahrhundert nach und sucht dessen kulturgeschichtliche Bedeutung zu erfassen. Privatheit der Salonkultur, Italiens Weg zur staatlichen Einheit (Risorgimento), aber auch eine ganz spezifische Romantik haben das italienische Kunstlied zu einer eigenständigen musikalischen Gattung geformt.

Sabine Brier analysiert eine Fülle von Liedkompositionen von Gordigiani, Pinsuti, Tosti, Sgambati bis hin zu Respighi unter Hinzuziehung von Erinnerungsliteratur, Briefkorrespondenzen und Konzertprogrammen. Das Lied erweist sich dabei nicht zuletzt als eine zentrale Gattung der Identifikation Italiens als Musiknation und ihrer Vernetzung mit den Musikkulturen und -märkten Europas und der Welt.