Ist aus der „Neapolitanischen Schule“ neben der berühmten Opernproduktion auch eine „Neapolitanische Messe“ hervorgegangen? Im Verständnis der Zeitgenossen schon. Das besondere Verhältnis zwischen Musik und Liturgie in Neapel um 1700 hat eine besondere Prägung der Gattung Messe herausgebildet, die bald in ganz Europa als die stilistisch höchststehende gelten sollte. Dank politischer Umstände wurde die neapolitanische Kirchenmusik weit verbreitet: Über Rom und Prag gelangte sie bis nach Dresden! Die „periphere“ Überlieferung erweist sich schließlich als unabdingbar, um die verschiedenen Fassungen der beiden Messen von Pergolesi einzuordnen, was eine künftige kritische Ausgabe ermöglichen soll.