Während die Kastraten durch eine „unnatürliche“ Operation erst geschaffen wurden, entsprach ihre Stimmlage aber dem sogenannten „natürlichen Sopran“. Die Stimmen der Falsettsänger dagegen werden seit dem 16. Jahrhundert auch abfällig als „falsche Stimme“ bezeichnet.

Das Buch beschreibt das Phänomen „hoch singender Männer“ in den Bereichen Kirchenmusik, Oper und Popmusik, im Kontext der nationalen Diskurse und der Gattungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Die Thematik ist durch die Diskussionen der Gender Studies zudem von kultur-wissenschaftlichem und gesellschaftspolitischem Interesse.

Die Studie richtet sich an alle, die sich für Kunstgesang interessieren, wie auch an Sängerinnen und Sänger, die genauere Einblicke in die historische Aufführungspraxis erhalten wollen. Diese Einblicke stützen sich sowohl auf die Analyse von wichtigen Kastratenarien und -partien als auch auf zeitgenössische Gesangstraktate.


"Herrs Gesamtdarstellung ist trotz der thematischen Komplexität und des wissenschaftlichen Anspruchs einer Hochschulschrift für jeden interessierten Leser gut verständlich."
(Forum Musikbibliothek 3-2014)