Johann Sebastian Bach vollendete sein „Opus ultimum“ 1748/49 noch nach der Kunst der Fuge, kurz vor seinem Tod. Die h-Moll-Messe ist konzentriert und reich an musikalischen Satzarten wie kaum eine andere Komposition. Hans-Georg Nägeli bezeichnete sie schon 1818 enthusiastisch als das „größte musikalische Kunstwerk aller Zeiten und Völker“. Seit damals hat sie ihren Platz auf dem Olymp der Musikgeschichte.
Die Bewahrung eines solchen Kulturguts gehört zu den vornehmsten Aufgaben eines Faksimiles, zumal wenn die Handschrift, wie im Fall der h-Moll-Messe, vom Tintenfraß bedroht und geschädigt ist. Für Bach-Verehrer ist es zudem bewegend zu sehen, wie Bachs Schrift in einigen Passagen die Mühe widerspiegelt, die ihn sein letztes Werk kostete.

Das sorgfältig reproduzierte Faksimile im hochauflösenden Vierfarbdruck dokumentiert und sichert den heutigen Zustand des kompletten Autographs. Es wird ergänzt durch ältere Aufnahmen einzelner Seiten, die den Inhalt inzwischen schwer lesbarer Seiten zeigen. Zudem enthält der Band – ebenfalls im vierfarbigen Faksimile – eine Frühfassung des Sanctus, die Bach zum 1. Weihnachtstag 1724 komponiert hatte. Sie zeigt Unterschiede in Besetzung und Artikulation sowie die typischen Merkmale einer Kompositionspartitur Bachs.

Der renommierte Bach-Forscher Christoph Wolff erläutert in seiner Einleitung die Bedeutung des Werkes, gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte und weist auf besondere Merkmale der Handschrift hin.


Nach der exklusiven Schmuckausgabe BVK 1911 kommt die neue Leinenausgabe BVK 2194 dem anhaltenden Interesse an einem wissenschaftlich verlässlichen Faksimile der h-Moll-Messe entgegen.