Wie gingen Komponisten, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts für das Musiktheater schrieben, mit dem übermächtigen Erbe Richard Wagners um? Der Aspekt der Form, worin Wagner die Oper revolutionierte, scheint besonders geeignet, um sich diesem Thema zu nähern. Exemplarisch werden die Formkonzepte von fünf Bühnenwerken von Paul Dukas, Giacomo Puccini, Franz Schreker, Richard Strauss und Karol Szymanowski aus dem Zeitraum zwischen 1907 und 1926 analysiert und vergleichend zueinander und zu Wagner in Beziehung gesetzt. Bei der Auswahl dieser Werke wurde zum einen auf zeitliche Streuung über das erste Jahrhundertdrittel, zum anderen auf einen europaweiten Aufführungsbereich geachtet.