2009 jährte sich zum 550. Mal der Geburtstag Kaiser Maximilians I. von Habsburg (1459-1519). Der sogenannte „letzte Ritter“ repräsentierte das Ideal des untergegangenen burgundischen Rittertums in einer späten Ausprägung, offenbarte aber auch Züge des renaissancehaften modernen Herrschertypus. Diese Ambivalenz spiegelt sich auch im Verhältnis Maximilians zu den Niederlanden wider. Mit Maximilians Wirken verbindet sich ein erster Höhepunkt nicht nur der im engeren Sinne dynastischen Musikpflege im Hause Habsburg, sondern auch der mitteleuropäischen musikalischen Zentrenbildung schlechthin. Den mannigfaltigen frühneuzeitlichen Phänomenen der Verflechtung von Musik und Politik widmen sich die Beiträge des Bandes aus unterschiedlichen Perspektiven.