„Dieser Tristan wird was furchtbares! Dieser letzte Akt!“
„Ich fürchte die Oper wird verboten – falls durch schlechte Aufführung nicht das Ganze parodirt wird –: nur mittelmässige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen.“
Richard Wagner

Begeistert und überwältigt äußerte sich Richard Wagner schon während der Arbeit an der Partitur über sein musikalisches Drama Tristan und Isolde. Tatsächlich erwies sich die radikale Neuartigkeit des Werkes als ebenso einzigartig wie zukunftsweisend: Es leuchtete vor über 150 Jahren als die Morgenröte der Moderne und hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt.
Richard Wagner war zeitlebens stolz auf seine ebenmäßige Handschrift. Stets bemühte er sich um beinahe kalligraphisch gestaltete Werkmanuskripte. Auch das Tristan-Autograph ist sehr sauber geschrieben, zeigt jedoch deutlicher als andere seiner Partituren die Spuren des Arbeitsprozesses. Gerade diese Aspekte des Autographs machen seine Faszination aus. Der Betrachter glaubt Zeuge einer hochkonzentrierten, druckvollen und rastlosen Niederschrift zu werden.

Zum Jubiläumsjahr 2013 ist dieses großartige Werk nun als BÄRENREITER FACSIMILE in Zusammenarbeit mit dem Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth erschienen.
Neben der Gesamtpartitur enthält die Ausgabe den autographen Konzertschluss des Vorspiels sowie drei Blätter, die Wagner während der Niederschrift aussonderte und für Skizzen weiterverwendete.

Der renommierte Musikwissenschaftler Ulrich Konrad schildert in seinem ausführlichen Kommentar die Entstehungs- und Aufführungsgeschichte des Werkes, beschreibt die äußere Beschaffenheit des Autographs und gibt Einblicke in den Wagner’schen Schreibkosmos.

Deutscher Musikeditionspreis „Best Edition“ 2013