Lena van der Hoven widmet sich in ihrem Buch der musikalischen Repräsentationskultur von drei Hohenzollern-Herrschern des 18. Jahrhunderts. Sie untersucht deren jeweiliges musikalisches Konzept, aber auch den damit einhergehenden sozialgeschichtlichen Wandel. Dieser Wandel gründete vor allem in spezifischen politischen Herausforderungen, denen sich die drei preußischen Könige gegenüber sahen.

Im Fokus stehen Friedrich I. (1657-1712), der die Königswürde erstrebte und erlangte, sodann Friedrich II. (1712-1786) und der Aufstieg Preußens zur Großmacht unter den Insignien der Aufklärung, schließlich die Neupro-filierung Friedrich Wilhelms II. (1744-1797) als König angesichts eines erstarkenden Bürgertums an der Wende zum Industriezeitalter.

Die Autorin zeichnet damit eine rasante kulturelle Entwicklung nach:
vom ersten preußischen Monarchen und dem Übergang vom Sing-Ballett zur Oper bis hin zum letzten preußischen König des 18. Jahrhunderts, der für seine Repräsentationsbedürfnisse die Theater- und Opernbühne einsetzte – und ähnlich seinem Onkel Friedrich II., der die Flöte spielte, erfolgreich das Violoncello bediente, ja sich sogar einfügte in die Disziplinierungen bürgerlicher Musikübung.