Mit der „Missa solemnis“ rang Beethoven über mehrere Jahre, suchte nach einem ganz individuellen Weg, mit dem alten Text und den Traditionen der Messkomposition umzugehen. Am Ende steht ein Werk, das niemanden kalt lässt – manche irritiert, viele aber tief berührt.

Wie intensiv der Arbeitsprozess war, zeigen neben zahlreichen Korrekturen auch mehrere herausgerissene Seiten; teilweise wusste sich der Komponist nur dadurch zu helfen, dass er Ersatzseiten annähte.

Der Beethoven-Forscher Hans-Joachim Hinrichsen macht die Schritte der Entstehung in allgemeinverständlicher und nahezu detektivischer Weise anschaulich. Martina Rebmann, Leiterin der Musikabteilung, zeigt, wie dieses und weitere Autographe nach und nach für die Beethoven-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin erworben wurden.

Das Faksimile im hochwertigen Vierfarbdruck bildet die Blattstümpfe und Ausklappseiten nach und macht so das Original auch haptisch nachvollziehbar. Die sorgfältige Beschriftung mit Satzbezeichnung, durchlaufender Paginierung, wissenschaftlicher Foliierung und Taktzahlen erleichtert die Orientierung in der Handschrift.

„Einer der grandiosesten künstlerischen Arbeitsprozesse, die in der Musikgeschichte je dokumentiert worden sind“
Hans-Joachim Hinrichsen