Die zwei Bände der Slawischen Tänze, jeder mit acht Nummern, gehören zu den besonders charakteristischen und weltweit bekanntesten Stücken Antonin Dvoraks. Der erste Band der Slawischen Tänze erschien in der ursprünglichen vierhändigen Klavierfassung 1878 bei Simrock. Dvorak setzte hier lediglich den Grundgedanken eines Vorschlags um, den der Verleger ihm unterbreitet hatte: eine künstlerische Stilisierung typisch slawischer Tänze zu schaffen. Anders als Brahms bei den Ungarischen Tänzen ging er also nicht von der Musik originaler Volkstanzlieder aus, sondern übernahm von diesen Vorlagen lediglich den Rhythmus als ihr markantestes und ausdrucksvollstes Element und schuf seine Tänze ansonsten aus eigenem, neuem musikalischem Material. In diesem ersten Band der Slawischen Tänze wählte er hierzu – mit Ausnahme des zweiten, der eine für Dvorak typische Stilisierung der ukrainischen „Dumka“ darstellt – charakteristische Vorbilder böhmischer Tänze, und zwar den Furiant, die Polka, den Ländler und den Skocna (Springtanz). Die in diesem Band enthaltene Fassung für Klavier zu vier Händen ist die ursprüngliche, erst später instrumentierte der Komponist das Werk für symphonisches Orchester. Der Band ist Teil der ersten Kritischen Gesamtausgabe der Werke A. Dvoraks.