Das Streichquartett Es-Dur (1879) schuf Dvorák auf Bestellung des Geigers Jean Becker, Primarius eines der damals bedeutendsten europäischen Kammermusikensembles, des Florentiner Streichquartetts. Nach den Erfolgen, die Dvorák mit seinen vorangegangenen, durch die Volksmusik der slawischen Völker inspirierten Werken erzielt hatte, legte Becker großen Wert darauf, dass das neue Quartett ebenfalls „im slawischen Geist“ geschrieben würde. Noch im Jahr seiner Entstehung erschien das Stück beim Verlag Simrock mit einer Widmung an Jean Becker. Tatsächlich durchzieht der slawische Charakter der Komposition das ganze Werk – im thematischen Material und in der rhythmischen und harmonischen Zusammensetzung spiegelt sich die Volksmusik in einer hochstilisierten Form. Der zweite Satz gehört zu den gelungensten Dumkas von Dvorák, der dritte Satz trägt die Bezeichnung „Romanze“, der schnelle Schlusssatz ist eine Stilisierung des tschechischen Volkstanzes „Skocná“. Die Ausgabe der Stimmen ist Bestandteil der ersten Gesamtausgabe der Werke A. Dvoráks.