Die Rusalka ist eines der beliebtesten und zugleich meistgespieltesten Stücke des tschechischen Opernrepertoires und ein wahrhaftiger Höhepunkt im lebenslangen Opernschaffen des Komponisten. Eine starke Inspirationsquelle war für Dvorak das vorzügliche Libretto Jaroslav Kvapils, in dem symbolisch ein Streit zwischen der Märchenwelt und der Welt der menschlichen Freuden und Leidenschaften ausgetragen wird. Es ist das Märchendrama, in der Rusalka, eine Wassernixe, in unglücklicher Liebe zu einem Menschen entflammt. Um lieben und geliebt werden zu können, muss sie sich von ihrem heimatlichen Wasserreich lossagen. Mit der Hilfe der Hexe Jezibaba verwandelt sie sich in einen Menschen, bezahlt jedoch für diese Verwandlung damit, dass sie stumm bleibt. Der Prinz ist ihrer kühlen, stummen Schönheit bald überdrüssig. Die verzweifelte Rusalka möchte in ihr Element, das Wasser zurückkehren. Der Prinz, erneut von Rusalkas Zauber angezogen, begibt sich noch einmal zum Waldsee, aber der versöhnende und erlösende Kuss Rusalkas ist für ihn der todbringende Kuss. Dvoraks Vertonung des märchenhaften Librettos erreicht eine außergewöhnliche dramatische Wirkung und eine lyrische Innigkeit; die ganze Oper ist von einer suggestiven, gleichsam impressionistischen Atmosphäre.

Die Partitur erscheint mit dem tschechischen und dem deutschen Text (Übersetzung Robert Brock). Herausgeber des Bandes im Rahmen der ersten Kritischen Gesamtausgabe der Werke von A. Dvorak ist Jarmil Burghauser.