Die Dumka, ursprünglich ein ukrainisches oder polnisches episches Volkslied, in dem melancholische Teile mit fröhlicheren abwechseln, war ein beliebtes Thema im Schaffen slawischer Komponisten. Im Klavier- und Kammermusikwerk von Antonin Dvorak stoßen wir mehrfach auf eine künstlerische Stilisierung dieser Form. Das Klaviertrio Dumky op. 90 besteht aus sechs selbständigen, kleineren ätzen dieses Charakters, die an Themenreichtum geradezu überquellen. Die handschriftliche Partitur beendete Dvorak im Februar 1891, zur ersten Aufführung kam es im selben Jahr bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde, die dem Komponisten durch die Karlsuniversität zuteil wurde. Der Zyklus gehört zu den mit Abstand beliebtesten und am meisten gespielten Kammermusikwerken seines Schöpfers. Die Taschenpartitur ist Teil der ersten Kritischen Gesamtausgabe der Werke A. Dvoraks.