Obwohl das Werk des tschechischen Komponisten Pavel Vranický (1756-1808) noch auf seine Anerkennung wartet, kann diesem Komponisten ein wichtiger Platz in der Musikgeschichte zugewiesen werden. Neben einer Reihe von Bühnenwerken ist das Instrumentalwerk des Komponisten von Bedeutung, von dem der größte Teil bis heute lebendig ist. Vranický komponierte 51 Sinfonien, 5 Konzerte, eine zahlenmäßig starke Gruppe stellen die Kammermusikwerke dar (allein über 80 Streichquartett). Der zweite Band von Vranickýs Streichquartetten, der im Rahmen der Editionsreihe Musica Antiqua Bohemica erschien, enthält sechs Quartette op. 16. Vranickýs kompositorische Entwicklung steht im Bereich des Quartetts offenbar in einer gewissen Abhängigkeit von den Quartetten Haydns und knüpft an diese an. Denn sie durchläuft (ähnlich wie bei Haydn) einige Etappen von frühklassischen Formen zu einem entwickelteren Schema des Sonatenzyklus in der späteren Klassik. Eine detailiertere Charakteristik der Quartette findet sich im Vorwort von Olga Zuckerová und im kritischen Bericht von Stanislav Ondrácek.