Die fünfte Klaviersonate entstand 1974. Stilistisch knüpft sie an die Kompositionen aus den Sechzigerjahren an, in denen eine Synthese von Fisers musikalischer Sprache mit Einflüssen neuer Musik deutlich wird. Mit Ausnahme des abschließenden Abschnitts wird in der Sonate ausschließlich der Modus b-h-c-cis-f-fis-g verwendet, der erstmals in verkürzter sechstöniger Form 1965 in den Fünfzehn Blättern nach Dürers Apokalypse verwendet wurde. Formal ist sie in kurze kontrastierende Blöcke aufgeteilt, die sich aus ostinat wiederholten kleinen Motiven zusammensetzen. Die minimale Verwendung von thematischem und expressivem Material wird durch dramatische Verkürzungen bewirkt, die in den Werken aus den Sechzigerjahren ihr Maximum erreichen. Auf diese Weise des Umgangs mit dem musikalischen Material wird nur im letzten lyrischen Teil verzichtet, der so die weitere Entwicklung von Fisers musikalischer Sprache vorzeichnet, die zu einer Vereinfachung und einer allgemeinen Reduktion der dramatischen Spannung führt. Die fünfte Klaviersonate erschien erstmals 1996 im Verlag Bärenreiter Edition Supraphon Prag als Nachdruck einer Abschrift, die durch den Tschechischen Musikfonds angefertigt wurde und an deren Vorbereitung damals auch der Komponist beteiligt war. Die neue Ausgabe folgt konsequent dieser autorisierten Abschrift des Werkes und beschränkt sich auf die Korrektur einiger offenkundiger Auslassungen und Fehler.