Die siebte Klaviersonate entstand 1985, in enger Nähe zur Filmoper Der ewige Faust und zehn Jahre nach der sechsten Klaviersonate. Ähnlich wie die Hauptwerke Fisers aus den Sechzigerjahren handelt es sich auch hier um eine modale Komposition (Modus b-h-c-cis-e-f-fis-g, an drei Stellen um den Ton es erweitert). Sie ist in kurze rhythmisch, dynamisch und im Tempo stark kontrastierende Abschnitte geliedert, die jedoch thematisch eng verbunden sind, sodass sie ein einheitliches Ganzes bilden. In harmonischer Hinsicht treten fast ausschließlich Akkorde auf, die sich aus zwei oder drei Tönen zusammensetzen, mit einem Schwerpunkt auf der Verwendung von Sekunden, Tritoni und Quarten in breiter Lage. Dahinter steht die Absicht, ein hohes Maß an Dramatizität der Komposition zu erlangen. Dessen ungeachtet wird in dieser Sonate eine gewisse Lockerung der strickten dramatischen Verkürzungen deutlich, die in den Kompositionen der Sechzigerjahre auftraten, und das insbesondere im Bereich des Melodischen: einen effektvollen Kontrast zu den dramatisch zugespitzten kurzen Melodien ostinaten Charakters bilden breite lyrische Themen. Diese Tendenz, die sich schon in der fünften Klaviersonate andeutete, kam in den Neunzigerjahren vollstänig zur Entfaltung.

Die Uraufführung der siebten Klaviersonate fand 1987 in München statt. Sie erschien erstmals 1997 beim Bärenreiter Verlag Editio Supraphon Prag als Nachdruck einer Abschrift, die durch den Tschechischen Musikfonds angefertigt wurde und an deren Vorbereitung damals auch der Komponist beteiligt war. Die neue Ausgabe folgt konsequent dieser autorisierten Abschrift des Werkes und beschränkt sich auf die Korrektur einiger offenkundiger Auslassungen und Fehler.