Mit seiner Melodie trug der 1892 erst achtzehnjährige
Josef Suk zur Sammlung leichter Stücke
für Violinen (zwei, drei und vier sowie für Violine mit Klavierbegleitung) mit
dem Titel „Der junge
Geiger“ bei, die beim Prager Verlag Jos. R. Vilimek erschien (in mehreren
Heften pro Jahr).
Diese kleine, anmutige und für junge Geiger technisch tatsächlich nicht
anspruchsvolle
Komposition, die der tschechischen musikalischen Öffentlichkeit eher aus
Bearbeitungen
für andere Instrumentalbesetzungen bekannt ist (für Violine und Klavier oder
für Soloklavier),
erschien zum 70. Todestag Suks (2005) erneut in ihrer originalen Gestalt für
zwei Violinen.
Das Autograph des Stückes ist verschollen – der Herausgeber der neuen Ausgabe,
Zdenek
Nouza, ging bei seiner Arbeit von der ursprünglichen, sorgfältig vorbereiteten
Ausgabe von
1892 aus. Die Bogenstriche sind von Suk (er war ein hervorragender Geiger),
die Fingersätze
sind hier nicht ergänzt, da das Stück von Geigern auf unterschiedlichem
technischem Niveau
gespielt werden kann – gegebenenfalls reicht sogar nur die erste Lage aus; eine
breitere
Ausnutzung der Möglichkeiten des Instruments ergibt jedoch einen farbigeren
Klang.