Die achte Klaviersonate entstand 1995 als eines der letzten Werke von Lubos Fiser. Hier wird eine Neigung zur Vereinfachung des musikalischen Ausdrucks deutlich. Die scharfen Kontraste der einzelnen Teile sind merklich abgeschwächt, was zu einer Reduzierung der dramatischen Spannung führt. Zur Schwächung der Dramatizität trägt auch die Erweiterung des Modus auf neun von zwölf Tönen bei, was eine stärkere Entwicklung der melodischen Teile der Komposition ermöglicht, wenn anstelle kurzer ostinater Motive breitere sangliche Melodien verwendet werden. Die Konfliktarmut des musikalischen Ausdrucks und fast kindliche Einfachheit der Melodik in Fisers Kompositionen der Neunzigerjahre erinnert an seine Filmmusik. Die vorliegende Ausgabe der achten Klaviersonate folgt konsequent der Handschrift des Komponisten, die sich in Fisers Nachlass im Nationalmuseum – Tschechisches Museum für Musik befindet. Der Titel ist um ein Vorwort in drei Sprachen ergänzt.