Aus der unübersehbaren Menge der in der Zeit von etwa 1610 bis 1760 komponierten Triosonaten hebt sich der 1721/22 geschriebene Sonatenzyklus von Jan Dismas Zelenka (1679–1745) als eine der markantesten und zugleich ungewöhnlichsten Schöpfungen heraus. Extrem in den äußeren Dimensionen wie in den spieltechnischen Anforderungen verbindet Zelenka in seinen Sonaten ausgeklügelte formale Lösungen mit hinreißender Virtuosität. Die Erstveröffentlichung dieser Sonaten durch Camillo Schoenbaum in der Reihe „Hortus Musicus“ vor drei Jahrzehnten war eine Pioniertat, die der heutigen Zelenka-Renaissance den Boden bereitete. Neue Erkenntnisse und Bewertungen des Quellenbefundes machten allerdings eine Neuedition notwendig, um eine auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügende praktische Ausgabe vorzulegen.