Innerhalb des kompositorischen Schaffens des Pfitzner-Schülers Gerhard Frommel (1906–1984) nehmen die Lieder eine besondere Stellung ein. Aus ihnen wuchs, wie der Komponist schrieb, sein „gesamtes Werk langsam und organisch heraus“. Die überwiegend tonale Tonsprache, ihre sich dem dichterischen Rhythmus anschmiegende Kantabilität und die pianistisch dankbare Begleitung knüpfen an die Liedtradition des 19. und frühen 20. Jahrhunderts an. Doch ihre Distanz zu romantischer Versunkenheit und Übersteigerung verleiht Frommels Liedern einen eigenen, herben und gemessenen Ton. Der zweite und abschließende Band der Klavierlieder für hohe und mittlere Stimme enthält die vom Komponisten anerkannten Zyklen und Einzellieder, die im bereits erschienenen ersten Band noch nicht (oder nur in abweichender Fassung) enthalten sind. Ausgeschlossen bleiben Jugendkompositionen aus den frühen 1920er-Jahren, die Frommel nicht in das Werkverzeichnis aufgenommen hat. Mit der zweibändigen Edition der Sololieder mit Klavierbegleitung liegt die qualitativ hervorragende Gattung seines Œuvres in gesicherter Form vor.

- Erstmals vollständige Edition der Lieder mit Klavierbegleitung von Gerhard Frommel
- Mit Vorwort (dt.) und Kritischem Bericht (dt.)