Als „eine Art Erinnerungen an die Jugend“ charakterisierte der fast siebzigjährige Leos Janácek das gerade beendete Bläsersextett in einem Brief an Kamila Stösslová. Die Suite „Jugend“ entstand im Sommer 1924 während eines dreiwöchigen Aufenthalts in Janáceks Geburtsort Hukvaldy, angeregt von dem Bedürfnis des Komponisten, anlässlich seines 70. Geburtstages Bilanz zu ziehen. Zudem hörte Janácek mehrfach das Pariser Ensemble Société moderne des instruments à vent in Salzburg und Brünn. Die klassische Quintettbesetzung ist bei Janácek um eine Bassklarinette erweitert.

Auf einen frühen Lebensabschnitt verweist Janácek in diesem Werk nicht nur durch den kompo- sitorischen Rückgriff auf ein Thema aus dem „Marsch der Blaukehlchen“, sondern vor allem durch die allgemeine Frische des Ausdrucks, den scharfsinnigen Humor und die „klassizistisch“ konzipierte Form.

Das Stück wurde von Kritik und Publikum herzlich aufgenommen und erschien bereits 1925 erstmalig bei der Prager Hudebni matice in Druck – als Taschenpartitur, Stimmen und Klavierauszug.